Hallo alle zusammen,
da ich im Moment sehr viel Freizeit habe , moechte ich wieder etwas intensiver bloggen. Im heutigen Post geht es um Fernweh und Heimweh.
Ich kann sagen, dass mein Fernweh in den letzten Jahren immer unheimlich gross war und nie wirklich ausreichen gestillt wurde. Mit meinem Neuseelandtrip hat sich mein groesster Traum erfuellt und reisen bestimmt hier mein Alltag. Es tut wahnsinnig gut, immer wieder neue Sachen zu sehen, neue Leute zu treffen und einfach frei zu sein. Ich geniesse die Zeit hier enorm. Ich bin jetzt schon seit fast 3 Monaten weg und muss sagen, dass ich noch nie richtig heimweh hatte.
Traurigerweisse gab es in meiner Familie einen Todesfall, waehrend ich hier war. Ich habe aber damit rechnen muessen und hatte auch nicht die Chance nach hause zu fliegen. Das war wirklich eine harte Zeit, zu sehen wie meine Familie leidet. Aber das war mir klar, als ich im September in das Flugzeug gestiegen bin. Trotz aller trauer war ich nie an dem Punkt an dem ich wirklich nach Hause wollte. Meine Gastfamilie war da auch ein sehr wichtiger Faktor, sie haben mir immer genuegend Zeit fuer mich gelassen und haben mich auch nicht eingeaengt. Sie wollten mir auch frei geben, was ich aber nicht wollte. Ich spiele auch wirklich mit dem Gedanken meinen Aufenthalt zu verlaengern. Aber ich glaube nicht das meine Eltern da mitmachen. Das zeigt schon wie sehr es mir gefaellt.
Ich moechte nicht sagen, dass hier alles toll und perfekt ist. Immer wieder wenn man neu irgendwo hin kommt ist man NEU und das ist auch nicht immer leicht. Ich habe hier auch schon viel Scheiss mitgemacht, aber das ist das Leben. Egal ob in Neuseeland oder in Deutschland. Aber schon alleine, das Wetter hier ist ein Traum. Waehrend in Deutschland jetzt der Winter kommt, bade ich im Meer und habe schon den ein oder anderen Sonnebrand mir geholt.
Aber noch einmal zum Thema Heimweh: Ich gehe fest davon aus, dass Weihnachten ein ganz harter Punkt wird und auch Silvester ohne Freunde zu feiern wird nicht ganz einfach, aber ich habe ja auch hier schon tolle Leute kennnen gelernt. Es sind auch eiegntlich die einfachen Dinge die ich hier vermisse. Ich vermisse es mit dem Auto einfach mal nach Freiburg zu fahren. Ich vermisse meinen Hund und ich vermisse das regelmaessige Training. Aber eigentlich fehlt es mir hier an nichts. Ich sehe Dinge, von denen andere nur Traeumen. Bevor die Frage kommt: Natuerlich vermisse ich meine Familie und meine Freunde. Aber wir skypen so oft und telefonieren regelmaessig, dass es wirklich nicht so schwer ist. Im Moment vermisse ich meine erste Gastfamilie, die war wirklich grandios.
Wir haben zwar noch recht viel Kontakt, aber trotzdem. Es lief einfach richtig gut da.
Ich habe auch viele richtige Au Pair Freundinnen, die alle der Meinung sind, dass Neuseeland nicht das LAnd fuer langzeit Au Pairs sind, einfach weil man hier so viel reisen kann und so viel andere Jobs ausprobieren kann. Ich habe ja schon drei Monate als Au Pair gearbeitet und werde auch die naechsten zwei Monate wieder als AU Pair arbeiten, aber wieder in einer neuen Familie und in einer neuen Stadt. Wenn ich dann fertig bin habe ich noch zwei Monate zum reisen. Und dann gehts auch schon weiter nach Australien und dann auch wieder nach Hause. Ich glaube auch, dass ich mich dann auch richtig auf zu Hause freue, auch wenn ich gerne laenger bleiben moechte.
Aber noch einmal zurueck zum Thema Heimweh: Immer wenn auch nur ein kleiner Gedanke an Heimweh aufkommt, ist es der eine Gedanke der mich davon abbringt:
Wenn du jetzt nach hause gehst, dann kommst du zurueck in den Alltagstrott. Du musst dir einen Job suchen und arbeiten gehen. Du siehst wieder die gleichen Gesichter, die netten aber auch die die dich nerven. DU bist wieder zurueck in deinem Heimatkaff.
Ausserdem moechte ich nicht aufgeben, und genau das waere es fuer mich, wenn ich nach Hause gehe. Es gibt doch immer die Menschen, denen man etwas beweisen will. Das ist meine Chance.
Und man darf niemals vergessen, dass man es vermutlich ewig bereuen wird, wenn man es jetzt abbricht.
Aber ich muss auch sagen, wenn ich morgen gehen muesste, dann waere ich schon so dankbar fuer alles was ich hier erfahren und erleben durfte, die Guten wie die Schlechten Sachen.
Alles in allem bin ich aber auch nicht der Mensch der Heimweh hat. Klar, als der Todesfall passiert ist, haette ich so gern meine Familie bei mir gehabt, aber ich hatte eine neue Familie, die mich aufgefangen hat und in den Arm genommen hat. Ich bin so unheimlich dankbar, dass ich hier sein kann und dass ich wirklich so mutig war und den Sprung ins kalte Wasser gewagt habe. Alleine.
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